Der Buchverlag und Alternativen
Das Manuskript ist geschrieben, mehrfach überarbeitet worden und soll jetzt veröffentlicht werden. Dazu schreibt der Autor ein Exposé und sendet es mit einer Textprobe und seiner Vita an Verlage, die er recherchiert hat und passend findet. Zuvor sollte man am besten mit dem jeweiligen Lektor telefonisch Kontakt aufnehmen.
Doch ich möchte niemandem etwas vormachen. Die Chancen für einen jungen Autor, einen Verlag für sich zu gewinnen, sind nicht gerade gut. Mit Geduld, Ausdauer und einem wirklich guten Manuskript kann sich jedoch eine Türe öffnen. Heute gibt es aber auch gute Alternativen zum Buchverlag.
In diesem Blog-Artikel möchte ich verschiedene Möglichkeiten zur Buchveröffentlichung vorstellen:
Buchverlag
Es gibt drei Arten von Buchverlagen: Publikums-Verlage (Belletrisitk und Sachbücher), Zielgruppen-Verlage (Bücher für spezielle Zielgruppen) und Special-Interest-Verlage (Bücher mit spezieller Thematik). Insgesamt gibt es etwa 2000 deutsche Buchverlage. Welche für das eigene Buch infrage kommen, hängt vom Text ab. Ob ein Manuskript angenommen oder abgelehnt wird, entscheidet der jeweilige Lektor. Dieser ist dann gegebenenfalls für das weitere Vorgehen von Veröffentlichung und Vermarktung zuständig.
Eigenverlag
Der Eigenverlag ermöglicht, Bücher völlig frei nach eigenen Ideen zu veröffentlichen. Klingt vielleicht verlockend, birgt jedoch Risiken. Abgesehen davon, dass man Lektorat, Gestaltung, Druck und Vermarktung selbst übernehmen muss, trägt man auch das gesamte finanzielle Risiko. Denn all dies, sowie eine gewisse Auflage muss vorab bezahlt werden. Auch das Vertriebsnetz von Großhändler, Buchhandel, Onlinehandel bis zum Leser muss selbst aufgebaut werden. Zumindest, wenn man nicht jedes Buch einzeln mit einer extra Rechnung verschicken will.
Book on Demand / Selfpublishing
Selfpublishing ist eine gute Alternative zum Eigenverlag. Es wird von bestimmten Verlagen angeboten, beispielsweise BoD-Books on Demand. Zwar müssen auch hier Lektorat, Gestaltung und Vermarktung selbst übernommen bzw. organisiert und bezahlt werden, doch gedruckt wird nur auf Bestellung. Es entstehen also keine Kosten für eine gedruckte Auflage (auf der man auch sitzenbleiben kann) und auch keine Lagerkosten. Das finanzielle Risiko ist geringer und man profitiert vom Anschluss an das Vertriebsnetz des anbietenden Verlages. Übrigens muss der Autor auch bei einem herkömmlichen Buchverlag zur Buchvermarktung beitragen.
Druckkostenzuschuss-Verlage
Für neue Autoren, deren Manuskripte von Verlagen immer wieder abgelehnt werden, scheinen die sogenannten Druckkostenzuschuss-Verlage ein Ausweg zu sein. Langfristig haben diese Verlage jedoch einen Haken. Sie lassen den Autor nicht nur für die gesamte Herstellung des Buches bezahlen, sondern kassieren auch noch ein Honorar für den Verlag. Es kann also teuer werden. Daher ist Vorsicht geboten, wenn in einer Anzeige Autoren gesucht werden. Für Anthologien und Sammelbände bieten diese Verlage aber auch Vorteile.
Literaturagenturen
Die Agenturen pflegen gute Kontakte zu den Verlagen und kennen sich in der Branche bestens aus. Daher haben sie größere Chancen Manuskripte an Verlage zu vermitteln und gute Honorare auszuhandeln. Allerdings lassen sie sich auch mit einem festgelegten Prozentsatz vom Autorenhonorar dafür bezahlen. Gerade für junge Autoren ist es oft nicht leicht, eine Agentur für sich zu gewinnen.
Welchen Weg man mit seinem Buch einschlägt, hängt von den eigenen Vorlieben ab. Da ich ausgebildete Grafik-Designerin bin, ist es mein Wunsch eigene Buchkunstwerke zu erschaffen. Daher habe ich mich bisher für das Selfpublishing entschieden. Doch mal sehen, was die Zukunft bringt … Ich bin immer offen für Neues.
Im nächsten Teil gibt es Ideen zur Buchvermarktung.
Weitere Teile dieser Blogserie:
Teil 1: Von der Idee zum Buch – Eine Übersicht
Teil 8: Der Buchverlag und Alternativen
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